Domstift Stendal

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Domstift Stendal, Bild 1

Wiedererrichtung des Westflügels des Domstiftes Stendal, Am Dom in 39576 Stendal



Der Westflügel des denkmalgeschützten Domstiftes zu Stendal wurde im Zweiten Weltkrieg stark zerstört und in den Folgejahren - bis auf die Gründung - vollständig abgetragen. Lediglich die südliche Wand der Südklausur blieb als Ruine bestehen. Mit der Wiedererrichtung des Westflügels in Anlehnung an die historischen Grundrisse entstanden für die Gemeinde Büro- und Gemeinschaftsflächen. Des Weiteren wurden die Außenanlagen des Kreuzgartens neu hergerichtet. Da es sich bei der gesamten Anlage um ein Bodendenkmal handelt, wurden nach archäologischen Untersuchungen die historischen Feldsteinfundamente denkmalgerecht ins Gründungskonzept integriert. Das historische Pflaster der Erdgeschossfussböden wurde konservierend überbaut.

Lage sowie Belastung der neu zu konzipierenden lastabtragenden Wände waren durch die mittelalterlichen Feldsteinfundamente vorgegeben. Daher wurden lediglich die Außenwand zur Straße sowie die Flurtrennwand zum Kreuzgarten aus 24 cm starken Hlz-Mauerwerk tragend konzipiert, auf denen die Stahlbetondecken des Erd- sowie Obergeschosses aufliegen. Durch deren freie Auskragung von 2,50 m konnte der Kreuzgang stützenfrei ausgebildet werden. Er erhielt eine vollverglaste Pfosten-Riegel-Fassade, so dass sich aus dem Wandelgang ein freier Blick in den neugestalteten Innenhof bietet. Das nicht ausgebaute Dachgeschoss besteht aus einem Sparrendach mit Bieberschwanz-Doppeldeckung. Die straßenseitige Vorsatzschale besteht im Erdgeschoss aus geschnittenem Feldsteinmauerwerk und - durch eine Horizontalfuge getrennt – im Obergeschoss aus Klinkermauerwerk.

Bauherr:Evangelische Stadtgemeinde Stendal
Architekt:BASD - Gerhard Schlotter, Berlin
Fertigstellung:2013

Leistungen PICHLER Ingenieure GmbH:
  • Tragwerksplanung Leistungsphasen 3 - 6 HOAI
  • Konstruktiver Brandschutznachweis
  • Wärmeschutznachweis

Bilder:
PICHLER Ingenieure GmbH